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Algorithmen, Regulierung und die digitale Zukunft: MEDIA CONVENTION Berlin und re:publica eröffneten mit Whistleblowerin Chelsea Manning

Berlin/Potsdam (ots) – Die Kritik an den sozialen Medien, am Einsatz von Algorithmen und künstlicher Intelligenz wächst, der Ruf nach Regulierung und Werte wahrendem Journalismus wird lauter. Angesichts sich rasant entwickelnder Technologien nimmt die Verunsicherung zu, gleichzeitig eröffnen sich neue Perspektiven für Medienunternehmen und Kreative. Die am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit der re:publica eröffnete MEDIA CONVENTION Berlin kann zum 5. Geburtstag mit einer Vielzahl renommierter SpeakerInnen aufwarten, die auf die wichtigen Fragen des digitalen Zeitalters Antworten suchen und in den Dialog mit der Community treten. Die Kombitickets für beide Konferenzen waren bereits in der letzten Woche so gut wie ausverkauft, es werden über 9.000 TeilnehmerInnen in der STATION Berlin erwartet. #MCB18 und #rp18 gehen noch bis Freitag, 4. Mai 2018.

Chelsea Manning attending Re:publica 2018 in Berlin © Clemens Porikys for MCB. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/55091 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: „obs/Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH/Clemens Porikys“

Eröffnet wurden die #MCB18 und die #rp18 mit einer gemeinsamen Keynote von danah boyd, die weltweit zu den einflussreichsten DenkerInnen im Bereich Gesellschaft und Technologie zählt. Sie sprach über Sicherheitsrisiken und forderte, gegen algorithmische Voreingenommenheit, kontradiktorisches maschinelles Lernen und Medienmanipulation zu kämpfen: „Verantwortung zu übernehmen ist eines der zentralen Themen, die wir angehen müssen“.

Theresa Züger (mabb) und Geraldine de Bastion (re:publica) sprachen in einem von der MCB und re:publica gemeinsam präsentierten Fireside Chat mit der Whistleblowerin Chelsea Manning über ihr neues Leben als freier Mensch, zivilen Ungehorsam und die Folgen einer unkontrollierbaren Staatsmacht. „Die Zeit, über Reformen zu sprechen, ist seit 40 Jahren vorbei. Wir können nicht länger warten“ sagte Manning. „Jeder Einzelne von uns hat innerhalb eines gewissen Radius die Macht, etwas zu verändern. Gerade wir Entwickler haben Einfluss auf die Programme, die wir schreiben.“

Führende Köpfe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Europa – darunter Thomas Bellut (ZDF), Patricia Schlesinger (rbb), Anne-Marie Dohm (DR Denmark) und Ladina Heimgartner (SRG SRR) – diskutierten über Kritik, Reformen und Journalismus in der digitalen Zukunft. „Die Generation Netflix hat sich deutlich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Schweiz ausgesprochen“ sagte Heimgartner, die sich besonders über den starken Zuspruch der jungen Generation gefreut hat. Weitere Sessions im Bereich Bewegtbild beschäftigten sich mit Zukunftsnarrativen, Online-Originals, TV-Serien-Kritik und eigenen Angeboten in Zeiten von Amazon, Netflix & Co.

Ein weiteres wichtiges Thema waren neue An- und Herausforderungen für den Alltag im digitalen Zeitalter. Die Keynote „Arbeit 4.0“ hielt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil: „Digitaler Fortschritt ist eine Gestaltungsaufgabe“ betonte er. „Komplette Regulierung oder Verhinderungs-Politik ist keine Lösung.“ Es folgten Sessions zum Umgang mit Unsicherheit im Alltag von Medienunternehmen, „New Work“, also digitales, vernetztes oder kollaboratives Arbeiten und „Networking at its best.“ Angesichts zunehmender Verunsicherung aufgrund von Algorithmen und künstlicher Intelligenz wurde zudem über unsere Möglichkeiten der Einflussnahme und die Forderung nach Regulierung referiert.

In seiner Keynote zur Session „Failure by design? How the digital advertisement industry drives the info sphere“ erläuterte der ehemalige Facebook-Berater Dipayan Ghosh, dass „die Werbeeinnahmen von Facebook in den letzten Jahren deutlich stärker stiegen als die Anzahl der Nutzer. Hintergrund waren sehr komplexe Anpassungen, um personalisierte Werbung zu ermöglichen.“ Theresa Züger, Projektleiterin des Media Policy Lab der mabb, präsentierte die 10 Thesen für digitale Medienvielfalt und lud damit zum Dialog über die Medienregulierung der Zukunft ein: „Wir müssen schneller, interdisziplinärer, agiler werden, um zukunftsgemäß regulieren zu können.

Zum Abschluss des 1. Tages boten Cast & Crew der deutschen Produktionen „25km/h“ und „Acht Tage“ im Rahmen der MCB-Reihe „Film & TV Made in Germany – Meet the Teams“ einen Blick hinter die Kulissen. Mit dabei waren unter anderem die Hauptdarsteller Lars Eidinger und Mark Waschke. Kirsten Niehuus (Medienboard Berlin-Brandenburg) sprach für den Filmstandort Berlin-Brandenburg, Louis Klamroth („Klamroths Konter“) moderierte.

https://18.mediaconventionberlin.com/de

Fotos: https://18.mediaconventionberlin.com/de/page/fotos-2018

Die Live-Übertragung der Sessions von ALEX TV sind auf https://18.mediaconventionberlin.com/de/live verfügbar.

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Laura Langer
Laura Langer
Laura ist seit Mitte 2015 als Redakteurin und Marketing Manager bei Business.today Network tätig. Zuvor machte Sie Ihren Master-Abschluss in BWL mit Schwerpunkt Marketing.

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