Studie analysiert E-Mail-Marketing im Versandhandel. 82 Prozent schwächeln bei Mobile. Smartwatches sind für jeden zweiten Online-Händler Neuland.
Waghäusel, 04.05.2016: Obwohl im Onlinehandel jeder vierte Euro aus einem E-Mail-Anstoß kommt, ist das Thema nicht ausgereizt. Die aktuelle Absolit-Studie über das E-Mail-Marketing von 41 führenden Versandhändlern deckt erhebliche Mängel auf. Neunzig Prozent haben rechtliche Beanstandungen, vier verzichten gar auf das Double-Opt-in. Eine Kurzversion der Studie gibt es unter absolit.de/Versandhandel
Für den Handel ist E-Mail-Marketing nach Suchmaschinen der wichtigste Umsatzbringer. Trotzdem werden von den Unternehmen nicht genügend Ressourcen dafür freigegeben. „Gutes E-Mail-Marketing ist eine Frage der personellen Ausstattung“ stellt Studienleiter Dr. Torsten Schwarz fest. Änderung scheint jedoch in Sicht, da 46 Prozent der deutschen Unternehmen Ihre Budgets für E-Mail-Marketing erhöhen. Andere Branchen stehen noch schlechter da. Während Versandhändler im Schnitt 64 Prozent der 40 von Absolit analysierten Kriterien erfüllten, sind es bei den Versicherungen nur 52 Prozent.
Versandhändler schneiden noch etwas besser ab als Multichannel-Händler, die 2015 von Absolit untersucht wurden. Während Multichannel-Händler das Thema Mobile besser beherrschen, haben Versandhändler professionellere Begrüßungsprogramme für neue Interessenten. Erschreckend ist jedoch, dass bei 37 der 41 untersuchten Unternehmen rechtliche Mängel im E-Mail-Marketing nachgewiesen werden konnten.
Positiv fällt auf, dass man bei allen mit maximal zwei Klicks zum Newsletter kommt. Leider bieten nur 22 Prozent an, persönliche Interessen anzugeben, um die Inhalte zu individualisieren. Dafür gibt es bei 83 Prozent der Unternehmen eine nette Begrüßungs-E-Mail. Nur 18 Prozent nutzen die Chance, eine richtige Begrüßungskampagne anzubieten. „Dabei sind gerade in den ersten E-Mails, die ein Unternehmen verschickt, die Öffnungsraten erheblich höher, als später.“ betont Schwarz. Nicht immer werden Bilder angezeigt. Nur jede fünfte E-Mail war auch ohne Bilder noch gut lesbar. Auch mit dem Smartphone stehen viele Händler noch auf Kriegsfuß: Jede zweite Mail hatte eine zu kleine Schrift. Und bei 82 Prozent fehlte die für mobile Geräte wichtige Kurzzusammenfassung. Noch schlimmer jedoch sieht es auf der Smartwatch aus: 44 Prozent waren überhaupt nicht lesbar.
Nicht nur eine rechtssichere Anmeldung ist Pflicht, sondern auch ein bequemer Widerruf. Nur bei einem Viertel der Unternehmen ist man mit einem Klick auf „abmelden“ gleich vom Verteiler gestrichen. Meist ist es leider umständlicher. Bei 7 Prozent fehlte der gesetzlich vorgeschriebene Hinweis auf den Widerruf sogar komplett. Viel Raum also für Verbesserungen. Die komplette Studie sowie eine kostenlose Kurzversion gibt es unter absolit.de/Versandhandel
Untersucht wurden die E-Mail-Marketing-Aktivitäten von 1-2-3 TV, 3 Pagen, Alba Moda, Aponeo, Arnulf Betzold, babymarkt.de, Bader, Baur, Design3000, dress-for-less, E.M.P. Merchandising, ELV Elektronik, Erwin Müller, Flaconi, Glossybox, HappySize, Hawesko, Heine, Home Shopping Europe, Home24, hundeland.de, Klingel, Lampenwelt, Madeleine Mode, Mister Spex, Otto, Pearl, Peter Hahn, posterXXL, Printus, QVC, redcoon, Reichelt, Reifendirekt, Schäfer, Schneider, Schwab, windeln.de, Zalando, Zooplus.com, Zur Rose
Absolit berät Unternehmen bei der Integration von E-Mail-Marketing. In Workshops vermittelt der Buchautor Torsten Schwarz aktuelles Praxiswissen. Er ist Herausgeber des Standardwerks „Leitfaden Online-Marketing“ und des Portals Email-Marketing-Forum.de.
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