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    1 Jahr DSGVO – wie ist die Bilanz?

    Jens BreimaierJens Breimaier
    Juni 5, 2019

    Hamburg (btnd) – Am 25. Mai war es soweit und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) jährte sich zum ersten Mal. Die Verordnung regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen und gewährleistet den freien Datenverkehr innerhalb des Europäischen Binnenmarktes. Durch die neuen Regeln kamen auf Unternehmen und Website-Betreiber neue Pflichten zu, bei Nichteinhaltung drohen hohe Geldstrafen. Die Branche zieht nach einem Jahr Bilanz. Welche Auswirkungen hatte die DSGVO bislang auf Firmen, welche auf das Internet im Allgemeinen?

    Pierre Chappaz (Bild von Teads)

    Pierre Chappaz, Executive Chairman bei der Mediaplattform Teads, ist einer der führenden Internetunternehmer in Europa

    „Seit gut einem Jahr beobachten wir einen interessanten medialen Effekt: Die Nutzer sind über personalisierte Werbung gar nicht so verärgert wie man es beim Lesen der Presse glauben könnte. So führte die DSGVO beispielsweise dazu, dass die Publisher fragen müssen, ob die Nutzer Cookies für Werbezwecke zustimmen. Unsere Messungen nach der Umsetzung des neuen Gesetzes zeigen, dass in den europäischen Ländern durchschnittlich nur in vier Prozent der Fälle die Möglichkeit ergriffen wird, Cookies auszuschließen. Grundsätzlich hat die Branche die Herausforderung DSGVO sehr gut gemeistert. Allerdings berufen sich die meisten deutschen Webseitenbetreiber weiterhin auf ihr berechtigtes Interesse, Nutzerdaten zu sammeln und für die Ausspielung von Werbung zu nutzen. Schließlich finanzieren sie so ihr Medienangebot. In anderen europäischen Ländern sind die Publisher beim Thema DSGVO deutlich weitergegangen und haben Technologien installiert, mit denen sie die Zustimmung und Ablehnung von Nutzern dokumentieren und verwalten können.“

     

    Dr. Willms Buhse (Bild von doubleYUU)

    Willms Buhse, Gründer und CEO der Managementberatung doubleYUU und des Weiterbildungspartners d-cademy

    „Für den Mittelstand hat die DSGVO teilweise heftige Folgen. Nicht wegen der strengen Regeln oder der besonders rigiden Behörden, sondern wegen Überforderung, mangelnder Kompetenz und Unsicherheit. Es gibt einige weltmarktführende Mittelständler, die allein aus vorauseilendem Gehorsam und der Angst vor Klagen und Fehlern sämtliche Analyse-Mechanismen wie Google Analytics und Co. abgeschaltet, Newsletter eingestellt oder alle Webformulare deaktiviert haben. Damit ist ihnen nicht nur die Orientierung verloren gegangen, was die Performance der Webseite angeht, sondern tatsächlich auch der digitale Kundenkontakt. So scheint es daher eher ein Schritt zurück in der digitalen Transformation der deutschen Wirtschaft als einer nach vorne. Hier liegt auch ein Versagen der Politik. Die Macher der Verordnung hätten die betroffenen Unternehmen viel besser und umfassender aufklären müssen, was die DSGVO tatsächlich ganz konkret bedeutet.“

     

    Markus Oeller (Bild von MSM.digital)

    Markus Oeller, Gründer und Geschäftsführer der Hamburger Agenturgruppe MSM.digital

    „Am 25. Mai 2018 trat die Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Auch wir bei MSM.digital haben die Auswirkungen gespürt. Europa und vor allem Deutschland setzen ja schon länger einen sehr strengen Datenschutz ein, Stichwort Opt-In. Neu ist die Haftung der Geschäftsführung und dass der Gerichtsstand der Datenverarbeitung der Sitz des Kunden ist. Außerdem sind alle Systeme genau zu prüfen, und alle Personen, die mit den Daten in Berührung kommen, müssen geschult werden. Die Prozessvielfalt und Komplexität der Datenverarbeitung haben Abstimmungen und neue IT-Infrastrukturen nötig gemacht – intern und bei den Kunden. Den Minimalaufwand für KMUs schätzen wir auf fünf- bis sechsstellig. Eine große Herausforderung ist dabei die Kombination aller IT-Systeme und die Anpassung der Prozesse. Dennoch: Es ist für uns alle wichtig, genau zu hinterfragen, mit wem wir warum unsere Daten teilen – schließlich bestimmen Algorithmen mehr und mehr über unser Leben. Die DSGVO wird zwar keinen Aufschwung bringen, sie wird ihn aber auch nicht verhindern. Aus Kundensicht ist die DSGVO der richtige Weg. Und damit ist er auch der richtige Weg für die Unternehmen, die im Sinne des Kunden handeln.“

     

    Susanne Hohenschuh (Bild von Klaus Knuffmann)

    Susanne Hohenschuh, Geschäftsführerin der Hamburger PR-Agentur Frau Wenk

    „Die DSGVO wird ein Jahr alt. Sie hat auch in der PR-Branche einiges bewegt. Bei jedem Presseaussand, bei jeder Kontaktaufnahme muss nicht nur wie bisher sorgfältig überlegt werden, ob die vertrauensvolle Basis für den Kontakt besteht und welchen Nutzen der Empfänger aus der Botschaft zieht. Es gilt auch, die Datenprozesse entsprechend zu dokumentieren und abzusichern. Das Bewusstsein, wie wertvoll jeder einzelne Kontakt ist, wurde durch die DSGVO sicher in vielen Bereichen verstärkt. Das Niveau der Journalistenansprache ist dadurch im Idealfall weiter gestiegen. Qualitätsbewusste PR-Experten haben allerdings schon vor der DSGVO darauf Wert gelegt, Journalisten ausschließlich mit für sie relevanten Themen anzusprechen. Fest steht: Die Zeit der Massenaussendungen ist endgültig vorbei. Und das tut auch dem Stellenwert der PR gut.“

     

    Barbara Nietzer (Bild von Criteo)

    Barbara Nietzer, EMEA Senior Legal & Privacy Counsel bei Criteo

    „Die DSGVO hat natürlich Arbeit bereitet. Es war interessant zu beobachten, dass wir unsere internen Prozesse einfacher anpassen konnten und das auch weniger komplex war, als unsere Kunden und Partner zu begleiten, deren Positionierung und DSGVO-Readiness sehr unterschiedliche Levels aufwiesen. Dazu kommt die unterschiedliche Art und Weise, wie Behörden, Gerichte, Politik und Industrie das neue Gesetz von Beginn an auslegten. In der Konsequenz führte dies unter anderem zu der teilweisen Verunsicherung, die wir auch heute noch sehen. Das DSGVO-Grundprinzip ist klar: Transparenz! Transparenz schafft Vertrauen auf allen Seiten und bestärkt ein faires Miteinander von Marktteilnehmern und Nutzern. Es ist an uns allen, nun auch gemeinsame Lösungen zu finden; Lösungen, die gleichermaßen Interessen der Nutzer sowie der Wirtschaft in ausgewogener Weise berücksichtigen und somit das Vertrauen aller in das Ökosystem stärken.“

     


    Weiterführende Links:
    https://ec.europa.eu/info/law/law-topic/data-protection/reform_de
    https://www.heise.de/thema/DSGVO
    https://www.internetworld.de/technik/dsgvo/dsgvo-bilanz-200000-verstoesse-gemeldet-1692764.html

     

    Tags : DSGVO
    Jens Breimaier

    Jens Breimaier

    Jens Breimaier kümmert sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."

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