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StartB2B-MarketingDas beschäftigt die Branche zur Dmexco 2019

Das beschäftigt die Branche zur Dmexco 2019

Köln (btn/Agentur Frau Wenk) – Heute geht die Dmexco in den zweiten Tag. Auch in diesem Jahr bietet die Kongressmesse wieder ein breites Themenspektrum. Folgt man der diesjährigen Dmexco-Trendumfrage, stehen für deutsche Marketer und Digital-Manager vor allem KI (76%), Personalisierung (75%) und Customer Experience Design (71%) im Mittelpunkt.

Wir haben uns bei unseren Kunden MSM.digital, Teads, MiQ, Criteo, PIA und Lucky Shareman umgehört, was sie in diesem Jahr besonders beschäftigt. „Die Zeiten von blinkenden, irrelevanten Bannern sind vorbei, Nutzer wollen auf kreative und persönliche Weise angesprochen werden“, sagt beispielsweise Björn Radau, Director Marketing & Communications DACH bei Teads.

Maic Ungermann, Managing Director, MSM.digital Nordics

Maic Ungermann (Bild: MSM.digital AB)

„Personalisierung gehört aus unserer Sicht zu den aktuell wichtigsten Aspekten für erfolgreiches Marketing. Wir sind heute in der Lage, fast alles über unsere Kunden in Erfahrung zu bringen. Fehlen uns Informationen, bieten uns Marketingtools von Google, Facebook und Co. die Möglichkeit, unsere Zielgruppe genauer kennenzulernen.

Da es immer schwieriger wird, sich mit Produktfeatures abzugrenzen, müssen die Kundenbeziehung und das Involvement zur Kaufentscheidung führen. Genau hier kommt die Personalisierung ins Spiel. Nur auf Basis eines Vertrauensverhältnisses werden sich Kunden für mein Produkt entscheiden und mir treu bleiben.

Das Potenzial von KI ist aus unserer Sicht zwar gigantisch, jedoch sollte jedes Unternehmen den Einsatz begründet entscheiden und die Wirtschaftlichkeit der Einführung von KI genauestens prüfen. Überbewertet wird der Trend zwar nicht, doch übers Knie brechen sollten Unternehmen KI-Projekte ebenso wenig.

Customer Experience Design fängt heute beim Produkt an. Produkte werden immer individualisierbarer und näher am Kunden entwickelt. Selbst klassische Gebrauchsgegenstände, wie weiße Ware, bieten uns heute smarte Funktionen. Die Kundenkommunikation wird immer persönlicher und am Point of Sale (POS) wird zunehmend auf interaktive, möglichst authentische Erlebnisse gesetzt. Customer Experience Design als bloßen Trend zu bezeichnen, wird seiner Relevanz also nicht gerecht: Eine gute Customer Experience kann der Schlüssel zum Erfolg der Marke und des Produktes sein.

Augmented Reality (AR) ist ein echter Zukunftstrend: Über AR können wir heute Produkte in bester Auflösung in Originalgröße schnell und einfach überall platzieren – so stellen wir fest, ob der Fernseher aus der Mediamarkt-Werbung oder das Sofa aus dem Ikea-Newsletter in die Wohnung passen. AR hat es geschafft, von einer bloßen Spielerei zum echten Mehrwert zu werden. Und: Die zusätzlichen Features und Möglichkeiten wachsen beinahe monatlich.“

Björn Radau, Director Marketing & Communications DACH bei Teads

Björn Radau (Bild: Teads)

„Die Zeiten von blinkenden, irrelevanten Bannern sind vorbei, denn Nutzer wollen auf kreative und persönliche Weise angesprochen werden. Das bedeutet für Marketer, dass sie sich damit auseinandersetzen müssen, welches Werbemittel zur jeweiligen Nutzungssituation des Users passt. Vor allem der Optimierung auf Mobilgeräte kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Dabei ist auch Kreativität und eine Portion Mut gefragt, die in Verbindung mit neuen Technologien wie AR oder Voice und dem intelligenten Einsatz von Daten, innovative, spannende Werbeformate schafft. Andernfalls werden die Werbebotschaften im Reklamegrundrauschen untergehen.”

Teads hat bei der diesjährigen Dmexco sein hauseigenes mobiles Kreativstudio L’Atelier im Gepäck (Halle 6.1, C021 – D020). Vor Ort entwickeln große Marken zusammen mit den Experten von Teads Werbemittel.

Björn Wenzel, Gründer und Geschäftsführer von Lucky Shareman

Björn Wenzel (Bild: Lucky Shareman)

„Wir sehen aktuell drei nachhaltige Trends: Influencer-Marketing mit neuer Planungsgrundlage und Wirkungsnachweis, integrierte Kampagnen und User-generated Content.

Influencer-Marketing hat sich in den vergangenen Jahren stark professionalisiert und etabliert neue Kennzahlen: Markensympathie, empfundene Glaubwürdigkeit der Marke und Kaufbereitschaft können durch Marktforschung ermittelt werden. Diese Werte dienen dem Markenwert langfristiger als ein rascher Like.

Integrierte Kampagnen stärken Werbewirkung. Das gilt für alle beteiligten Disziplinen inklusive Influencer-Marketing. Die Inhalte werden dabei an die Stärken des einzelnen Kanals angepasst, gleichzeitig muss der rote Faden der Kampagne erkennbar bleiben. So wird etwa für eine Outdoor-Kampagne ein beliebtes Posting oder Video aus Instagram weiter genutzt oder Instagram-Content wird als Facebook-Ad verlängert. Integrierte Maßnahmen potenzieren so die Kontaktfläche über längere Zeiträume hinweg und verstärken sich gegenseitig.

User-generated Content ist aus unserer Sicht ein wichtiger Trend für Marken, denn er zeigt, wie gut es gelingt, die Community zu aktivieren, eigene kreative Inhalte zu posten. Ein Influencer kann etwa dazu aufrufen, Kampagnen-Hashtags zu nutzen. Marken sollten auch im Blick haben, wie Nutzer von sich aus Produkte vertaggen, die sie mögen, und Inhalte im Sinne der Marke erstellen. Viele Nutzer fühlen sich wertgeschätzt, wenn eine Marke anfragt, ob sie diese Inhalte im Newsletter oder auf der Homepage einbinden darf. So entsteht Vertrauen – und eine starke Community, in der Nutzer sich gegenseitig Produkte empfehlen.“

Christian Tiedemann, Geschäftsführer, PIA Group

Christian Tiedemann (Bild: PIA)

„KI, Personalisierung und Customer Experience Design sind wichtige Trends unserer Branche. Wir erleben bei unseren Kunden einen starken Fokus auf das Thema UX und gute, kreative Lösungen, die Marken wieder in den Vordergrund rücken. Dabei stellt sich die Frage, wie sich Unternehmen durch besseres kundenzentriertes Design von digitalen Anwendungen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen können.

Der wahre Trend bleibt das Thema Customer Centricity: Alle Organisationen proklamieren, dass der Kunde im Mittelpunkt steht. Dem ist aber definitiv nicht so. Firmen setzen viele Ressourcen für das Neugeschäft ein und vergessen dabei das Bestandskundengeschäft. Bestandskunden sind die Säulen jeder gut laufenden Organisation und sollten gepflegt und weiter ausgebaut werden. Auch das ist Customer Centricity. Ein kundenzentriertes Auftreten bedeutet das Zusammenwachsen von Online Marketing, CRM und der Kundenansprache. Dabei ist der Glaubenssatz von PIA: Nicht optimieren, um des Optimierens willen, sondern aus einem sinnvollen Bouquet an Fachbereichen auswählen. Ich glaube fest daran, dass das Pendel zurückschlägt und dass einem über die Maße KPI getriebenes Marketing, bei dem auf die zweite Kommastelle optimiert wird und der reine Effizienzgedanke als Momentaufnahme im Fokus steht, wieder einer kreativen spielerischen Komponente in Form von Marke, Kommunikation und Design folgen muss.“

Ina Börner, Director Business Development Europe, MiQ

Ina Börner (Bild: Klaus Knuffmann)

„Auf lange Sicht ist eine erhöhte Transparenz nicht nur für den Werbungtreibenden selbst, sondern auch für die gesamte Branche wichtig. Denn wenn es für Marketingentscheider unklar ist, was sie ausgeben, wo sie es ausgeben und ob sie den Ergebnissen vertrauen können, dann wird es immer schwieriger, sich für weitere Investitionen im Programmatic Advertising stark zu machen. Im Hinblick auf die schnell anwachsende Zahl an Kanälen und Formaten, mit denen der Nutzer erreicht werden kann, sollte es einen transparenten Ansatz geben, der es Werbungtreibenden ermöglicht, die Resultate von Kampagnen besser zu bewerten.”

 

 

Jens Breimaier
Jens Breimaier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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