Samstag, April 20, 2024
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Erfolgreiches Marketing in Zeiten der Krise – Experte zeigt, worauf es jetzt ankommt

Hamburg (btn/Gastbeitrag von Raoul Plickat ist der Gründer von Marketing.MBA) – Hohe Inflation, steigende Energie- und Lebenshaltungskosten sowie ein Weltfrieden, der ins Wanken geraten ist – die momentane Lage macht der großen Mehrheit der Bevölkerung zu schaffen.

Raoul Plickat ist der Gründer von CopeCart und Marketing.MBA. Quelle: Marketing.MBA

Umso wichtiger ist es, seine Werbebotschaften an die veränderte Stimmung anzupassen. Marketing-Experte Raoul Plickat weist darauf hin, dass oberflächliches Marketing mit schönen, aber irrelevanten Bildern nicht mehr bei den Menschen ankommt.

Beispielhaft nennt er die Werbung für populäre Biersorten, die nach seiner Überzeugung aufgrund ihrer Austauschbarkeit nicht mehr in die Zeit passt. Stattdessen bräuchte es im Marketing ein Auftreten, das die aktuelle Krisenlage einbezieht. So gelinge es auch in naher Zukunft, sich erfolgreich zu positionieren. Im folgenden Beitrag geht er darauf ein, wie Marketing in Zeiten der Krise gestaltet werden sollte und welche besonderen Chancen sich daraus ergeben.

An Marketing-Aktivitäten festhalten, statt sie zu kappen

Die wirtschaftliche Krise führt bei den meisten Unternehmen dazu, Einsparungen vornehmen zu wollen. Allen voran werden vor allem die Marketing-Ausgaben reduziert oder gar gänzlich gekappt. Allzu oft katapultieren sie sich damit selbst in einen unheilvollen Abwärts-Strudel. In vielen Untersuchungen zum professionellen Krisenmanagement stellte sich heraus, dass es ein Fehler ist, das Budget für Marketing in Krisenzeiten zu reduzieren. Vielmehr war die Bilanz derjenigen, die auch während der Krise in Werbemaßnahmen investierten, sehr viel besser als die der sparsamen Unternehmen. Diejenigen, die an ihren Marketing-Aktivitäten während der kritischen Phase festhielten, zeigten sogar eine deutliche Aufwärtstendenz.

Social-Media-Advertising jetzt clever nutzen

Die Kosteneinsparung in einer schwierigen Phase beginnt bei zahlreichen Werbetreibenden beim Social-Media-Advertising. Dahinter steht die Annahme, die Zahl der Wettbewerber sei viel zu hoch, um nennenswerte Erfolge zu erzielen – und damit sei dieser Kostenfaktor gerade in einer Krise nicht tragbar. Dieser Irrtum führt zu einem Vorteil für alle, die weiterhin auf Facebook und Co. aktiv bleiben. Denn auf Plattformen mit weniger Werbemaßnahmen gibt es automatisch ein Plus an Impressionen zu geringeren Kosten. Selbst höhere Investitionen zahlen sich in einem Umfeld mit weniger Wettbewerbern deutlicher aus als zuvor.

Daten zu erfolgreichen Kanälen aktualisieren

Obwohl jeder Werbetreibende im Allgemeinen weiß, welche Kanäle in Sachen Vertrieb am besten funktionieren, sollte man sich aktuell noch einmal daran machen, die Daten auf den neuesten Stand zu bringen. Oft liegt die letzte Analyse schon weiter in der Vergangenheit als vermutet. Dabei sind aktuelle Daten gerade jetzt wichtig, da sie die Basis für eine lukrative Intensivierung der Marketing-Aktivität auf den besten Kanälen darstellen.

Verbales Fingerspitzengefühl zeigen

In Krisenzeiten steht nicht jedem der Sinn nach kurzweiligen Statements. Zur Abwechslung mag das ganz nett sein, doch insgesamt ist das Stimmungsbild eher verhalten und ernst. Es ist empfehlenswert, sich damit auseinanderzusetzen und die allgemeine Befindlichkeit nicht zu ignorieren – das könnte sich bei der Zielgruppe mittel- und langfristig kontraproduktiv auswirken. Wer dagegen mit den Menschen auch in schwierigen Zeiten adäquat und auf Augenhöhe kommuniziert sowie auf Belangloses weitgehend verzichtet, der sendet ein positives Signal, das auch so ankommt und in Erinnerung bleibt. Und bezüglich der Botschaft: “Nice to have” zieht nicht mehr, Produkte müssen zum “must have” werden.

Um bei dem eingangs erwähnten Bier-Beispiel zu bleiben: “Dieses Bier kannst du trinken, wenn du am Strand bist – jetzt mit 30 Prozent Rabatt” ist nice to have und langweilig. “Dieses Bier musst du trinken, um ein starker Individualist zu sein – und natürlich ohne Rabatt, weil du es dir wert bist”, funktioniert viel besser. Mehr denn je brauchen wir Vorteile, Alleinstellungsmerkmale und den Mut, Geld in Werbung zu stecken, damit alle unsere Botschaften hören.

 

 


Über Raoul Plickat: Raoul Plickat ist der Gründer von CopeCart und Marketing.MBA. Er ist seit 2012 im Marketing-Bereich tätig und hat sich seitdem zu einem der gefragtesten Marketer Deutschlands entwickelt. In seiner Tätigkeit optimiert der Experte die Positionierung und Marketingmaßnahmen großer Marken. Für sein Wirken wurde er unter anderem mit dem „TWO COMMA X-Award“ ausgezeichnet.

Jens Breimaier
Jens Breimaier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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