Die Idee des Empfehlungsmarketings über Kundennetzwerke ist fast über 100 Jahre alt. Seither hat sich die Geschäftswelt stark verändert. Die Märkte haben sich globalisiert, Kundenkommunikation und Verkaufsprozesse haben sich digitalisiert. Was bedeuten diese Entwicklungen für das Network Marketing?
Network Marketing trifft auf Plattform-Ökonomie
Die Internetgiganten unserer Zeit rund um Amazon, Google und Facebook machen es vor. Auf ihren Plattformen bündeln sie unzählige Nutzer, Produkte und Inhalte. Ihr Wert speist sich aus ihren Communities, die etwa Kommentare oder Fotos teilen, Produkte kaufen, verkaufen und bewerten. Auch für das Network Marketing hat das Modell von digitalen Plattformen als Kommunikations- und Verkaufstools großes Potential. Wie die praktische Umsetzung aussehen kann, kann man etwa auf der Seite des italienischen Anbieters für basisches Aktivwasser und Naturprodukte SANUSLIFE, der sich dem Network Marketing verschrieben hat, betrachten. Dort können sich User zeitlich und räumlich unbegrenzt über Produkte austauschen, erhalten News und ein personalisiertes Dashboard zum Sortiment. Die Zeiten, in denen ein lebhaftes Kundennetzwerk nur über unzählige Anrufe und Haustürgeschäfte aufrechterhalten werden konnte, scheinen vorbei. An deren Stelle treten zunehmend aufwendig programmierte und gut durchdachte digitale Netzwerke, die zu dynamischen und hocheffizienten Vertriebsinstrumenten avancieren sollen.
Die unternehmenseigene Kryptowährung
Der Boom der Kryptowährungen um Bitcoin, Ethereum und Co. hat nicht nur die Finanzwelt aufhorchen lassen. Auch für Anbieter, die im Wege des Empfehlungsmarketings ihre Produkte vertreiben, könnte die neue Aufmerksamkeit für die digitalen Währungen eine Chance zur Geschäftsmodellerweiterung sein. Erste Anbieter machen vor, wie es gehen könnte. Mit einer unternehmenseigenen Kryptowährung, die sich die Technologien hinter Bitcoin und Co. zu Nutze macht, sollen Zahlungen innerhalb des internationalen Kundennetzwerks schneller und effizienter abgewickelt werden. Auf externe Zahlungsdienstleister wird dabei verzichtet, was bessere Preiskonditionen ermöglichen soll. Ein Praxisbeispiel liefert der SANUSCOIN von SANUSLIFE, der außerdem einen Spenden-Automatismus für Umweltschutzzwecke vorsieht, über den bei jeder Zahlung ein geringer Prozentsatz an eine gemeinnützige Foundation fließt.
„Die Vision ist, die Kryptowelt und die Wirtschaftswelt miteinander zu verbinden“, erklärt Ewald Rieder, der als Gründer und CEO von SANUSLIFE, den Coin als Utility Payment Token auf seiner Plattform eingeführt hat. Das Unternehmen aus Bozen hat sich seit der Gründung in vielfältiger Form in seiner Position als Network und Empfehlungsmarketing Unternehmen enorm weiterentwickelt. Neben der Umweltschutz-Foundation, einem wachsenden Produktportfolio und dem eigenen Kryptocoin plant man nun eine eigene App, die die gesamte Community und das über die Jahre geschaffene Ökosystem verbindet. Diese Vielfalt unterstreicht, wie viele verschiedene neue Kanäle durch die digitalen Möglichkeiten entstehen.
Mobile Apps: Produktpalette und Community immer in der Hosentasche
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. schätzt, dass allein in Deutschland fast 61 Millionen Menschen Smartphones nutzen. Das Smartphone ist kaum noch aus unserem Alltag wegzudenken. Laut des Anbieters AppBrain werden mittlerweile um die drei Millionen Apps zum Download angeboten. Auch für Unternehmen mit einem Network-Marketing-Ansatz ist eine eigene App vor allem deshalb interessant, weil damit sämtliche Funktionen handlich gebündelt werden können. Eine internationale Skalierung des Geschäftsmodells und ein Vordringen auf neue Märkte, auf denen ebenfalls eine hohe Smartphone-Ausstattung gegeben ist, könnte in Zukunft besser möglich sein. Mit Gamification-Elementen versuchen einige Anbieter die Nutzererfahrung weiter aufzuwerten. Die für das Network Marketing so wichtigen Interaktion könnte die gestiegene Nutzungsbereitschaft von Apps zugutekommen.
Neue Möglichkeiten und schneller Wandel im Direktvertrieb
Die Gewinnung von neuen Vertriebspartnern wird laut einer vom Bundesverband Direktvertrieb Deutschland (BDD) in Auftrag gegebenen Studie von mehr als 9 von 10 Unternehmen in Deutschland immer noch als wichtige Herausforderung angesehen. Die Corona-Pandemie dürfte dabei vor allem für viele mittelständische Betriebe die Notwendigkeit digitaler Geschäftsorganisation verdeutlicht haben. Gut möglich, dass sich diese neben den klassischen Marketing- und Vertriebsmethoden, in Zukunft auch den neuen technischen Möglichkeiten im Zuge einer digitalen Strategie weiter öffnen werden. Für Ewald Rieder, der in den letzten fünf Jahren stark in die Automatisierung und Digitalisierung seines Unternehmens investiert hat, war die größte Herausforderung, alle technischen Details in diesem Prozess bis zu Ende zu denken: „Was heute auf einem Top-Level ist, kann in drei Jahren schon wieder veraltet sein.“