Dienstag, März 19, 2024
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Mit einer entkoppelten Architektur der Omnichannel-Entwicklung immer einen Schritt voraus

Köln (btn/Gastbeitrag von Thomas Schuller, Regionaldirektor von Progress DACH) – Wir sind momentan Zeugen einer explosionsartigen Vermehrung der Vertriebskanäle. Täglich entstehen neue digitale Touchpoints, angefangen von der Smartwatch über den Kiosksysteme bis hin zu mit einem Display versehenen Waren, und alle können digitale Inhalte aufnehmen.

Die Entstehung so vieler neuer Kanäle sollte von den Unternehmen als riesige Chance wahrgenommen werden. Bei so vielen unterschiedlichen Touchpoints sollte es besser als je zuvor möglich sein, den richtigen Kunden zum rechten Zeitpunkt mit geeigneten markenrelevanten Infos anzusprechen. Und der vernetzte Verbraucher erwartet dies sogar – er möchte, dass Inhalte jederzeit verfügbar sind und in der jeweils passenden Form bereitgestellt werden.

Die eigentliche Herausforderung besteht in der Konvergenz der Inhalte. Viele Unternehmen sind es gewohnt, Inhalte für eine begrenzte Anzahl von Touchpoints zu erstellen und bereitzuhalten. Ursprünglich waren dies die PCs, in jüngster Zeit sind jedoch immer mehr mobile Endgeräte dazugekommen.

Mit dem Aufkommen neuer Kanäle hat sich aber auch die Art und Weise, wie Menschen mit Inhalten interagieren, weiterentwickelt. Dies kann zu Problemen führen, wenn Inhalte jeweils für spezielle Kanäle erstellt und bereitgehalten werden müssen, und es fällt noch stärker ins Gewicht, wenn eine einheitliche Customer Journey über all diese verschiedenen Kanäle hinweg gewünscht wird.

In manchem Unternehmen hat sich das Content Management von einer isolierten Arbeitsaufgabe zu einem Vollzeitjob entwickelt. Dies liegt daran, dass das Content Management, so wie es derzeit von vielen Unternehmen gehandhabt wird, nicht problemlos skalierbar ist. Inhalte müssen möglicherweise in mehrere verschiedene Systeme hochgeladen werden, von denen jedes über bestimmte Komponenten verfügt, die an den Formfaktor und die Interaktivitätsmodelle der verschiedenen Kanäle angepasst werden müssen.

Das verursacht viel Arbeit. Aber wenn die Alternative darin besteht, unvollständige und wenig inspirierende digitale Erlebnisse anzubieten, sodass Kunden und Interessenten scharenweise zur Konkurrenz überlaufen, so kann man dies eigentlich nicht als wirkliche Alternative bezeichnen.

Entkoppelte Architekturen: Die Zukunft der Bereitstellung von Mehrkanalinhalten

Die moderne Technik verändert die Arbeitsweise von Unternehmen. Und zwar so stark, dass in vielen Unternehmen neue Stellen und sogar ganze Teams für das Management der digitalen Transformation geschaffen wurden.

Die Benutzererfahrungen und die Bereitstellung von Inhalten über mehrere Kanäle hinweg zeigen beispielhaft, warum das so ist. Mit Hilfe moderner Technologie lassen sich die Käufer auf neue Weise ansprechen. Diese Technologie bringt aber auch Probleme mit sich, die gelöst werden müssen.
Eines der größten diesbezüglichen Probleme von Unternehmen besteht darin, den Überblick zu behalten und Wege zu finden, um mithilfe von Technologie Probleme zu lösen, ohne dabei neue Probleme zu schaffen.

Bei Web Content Management-Lösungen ging es traditionell nur um die Verwaltung von Inhalten für einige bestimmte Touchpoints. Diese Lösungen verzichten auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zu Gunsten der Benutzerfreundlichkeit. Aus diesem Grund sind mit dem Aufkommen so vieler neuer digitaler Touchpoints die traditionellen CMS-Optionen vielfach überfordert, da es sich bei ihnen um hochspezialisierte Tools handelt, die nicht unter Berücksichtigung der aktuellen Zukunftstrends entwickelt wurden.

Die Trennung des Content-Management von der Präsentationsebene ist der Schlüssel zur Beseitigung dieses Schwachpunkts. Kurz gesagt müssen Entwickler in die Lage versetzt werden, die inhärenten Einschränkungen herkömmlicher CMS zu überwinden und unter Verwendung einer Vielzahl von Frontends, Inhalte plattform- und geräteübergreifend bereitzustellen.

Der Erfolg der sogenannten Headless CMS ist ein Schritt in diese Richtung. Das Konzept eines Headless CMS vereinfacht zwar die Bereitstellung von Inhalten unabhängig von den unterschiedlichen Frontends, hat aber den Preis einer geringeren Benutzerfreundlichkeit im Vergleich zu herkömmlichen CMS-Lösungen, denn es gibt keine WYSIWYG-Editoren und keine Möglichkeit, sich eine Vorschau der zu publizierenden Inhalte anzeigen zu lassen. Die Vertriebsmitarbeiter sind stark von den Software-Entwicklern abhängig, die entsprechende Seiten passend zu der gewählten Frontend-Technologie implementieren müssen.

Hier kommt das Konzept der entkoppelten Architektur ins Spiel. Wenn man die Ingredienzien eines herkömmlichen und eines Headless CMS mischt und eine Prise moderner Technik hinzugibt, erhält man ein entkoppeltes CMS. Das entkoppelte CMS unterscheidet sich vom herkömmlichen CMS dadurch, dass das Content Management unabhängig von der Präsentationsschicht ist.

Im Wesentlichen erfüllt ein entkoppeltes CMS alle drei Hauptanforderungen, die an Systeme zur innovativen Bearbeitung digitaler Inhalte zu stellen sind. Unternehmen erhalten die Möglichkeit:

  • Ihre Kunden auf diversen Plattformen und Endgeräten anzusprechen,
  • für unterschiedliche Frontends bestimmte Inhalte zu erstellen, zu speichern, abzufragen und bereitzustellen,
  • weitere Plattformen wie CRM-, E-Commerce- und Marketing-Automatisierungssysteme zu integrieren und mit diesen zu interagieren.

Ein entkoppeltes CMS verfügt über eine Reihe robuster APIs / Datendienste, die nicht nur Mehrkanalinhalte speichern und bereitstellen, sondern auch einen Grad der Anpassbarkeit und Personalisierung bieten, den auch herkömmliche CMS-Lösungen bereitgestellt haben. API-gesteuerte Plattformen stellen eine großartige Option dar, denn sie unterstützen die Multichannel-Bereitstellung von Content, adaptive UX, Content-as-a-Service- / technologieunabhängige Datendienste sowie eine Servicemodellarchitektur mit angemessenen Abstraktionsstufen und standardkonformen APIs.

Ist ein entkoppeltes CMS das richtige für Sie?

Nachdem wir uns die Vor- und Nachteile traditioneller, Headless und entkoppelter CMS-Plattformen vor Augen geführt haben, stellen wir fest, dass es letztendlich keine eindeutig „richtige“ Antwort geben kann, weil jedes Unternehmen andere Voraussetzungen mitbringt. Jedes Unternehmen muss sich für diejenige Plattform entscheiden, die am besten dazu geeignet ist, seine besonderen Herausforderungen in einer stark vernetzten und technisch geprägten Welt zu bewältigen.

Diverse Ansatzpunkte sind vorhanden. Flexible Mikrodienste, welche dazu geeignet sind, die Kapazitäten zu erweitern, verschiedene Aufgaben zu automatisieren und diverse Applikationen zu integrieren. SPAs ermöglichen ein eindrucksvolles einmaliges Web-Erlebnis und eine nahezu native Browser-Leistung, die sowohl hinsichtlich der visuellen Attraktivität als auch der Ladegeschwindigkeit beeindruckend ist.

Sie können aber auch im Großen planen und um ihr CMS ein ganzes Ökosystem aufbauen. Eine vollständige Plattform mit Anwendungen, die sowohl auf Ihre Mitarbeiter als auch auf Ihre Kunden zugeschnitten sind und die diverse Self-Service-Funktionen und ein echtes Omnichannel-Erlebnis bieten. Sie können eine ganze Reihe nativer Apps bereitstellen, die nicht nur die im CMS erstellten und gespeicherten Inhalte nutzen, sondern sich auch der zugrunde liegenden Funktionen und Dienste, wie etwa SSO, Benutzerauthentifizierung, Formulardaten und Nutzungsanalyse, bedienen.
Unabhängig davon, ob es sich um Websites, mobile Apps oder PWAs handelt, müssen geschäftskritische Anwendungen immer sicher, zuverlässig und leistungsstark sein. Darüber hinaus sind folgende Eigenschaften unabdingbar:

  • Flexibilität und Agilität
  • Schnelle Marktreife
  • Schnelle Wiederholbarkeit und Änderbarkeit

Dazu kommt aber noch, dass alle diese Funktionen die Sicherheit, Compliance und Skalierbarkeit nicht beeinträchtigen dürfen, die in der modernen digitalen Welt unbedingt erforderlich sind.

Ein API-gesteuertes System kann alle oben genannten Aufgaben erfüllen, ohne die beteiligten Teams zu überfordern, unabhängig davon, ob sie auf der Entwicklungs- oder der Content-Management-Seite arbeiten.

Mit standardkonformen REST-APIs können sowohl kundenorientierte als auch interne, mitarbeiterorientierte Anwendungen wie SPAs, native mobile Apps und Digital Signage-Lösungen problemlos auf vorhandene Inhalte zurückgreifen. OData-Dienste können auch die Metadaten von Webseiten abrufen und in Anwendungen verwenden, welche das Layout und die Inhalte von Websites nachbauen.

Letztendlich können es sich Unternehmen nicht mehr leisten, zu fragen, wo sie morgen sein wollen, denn die Lösungen von morgen werden in etwa 24 Stunden zu Fesseln von heute. Man muss über den morgigen Tag hinaus denken und Tage, Wochen oder sogar Jahre in die Zukunft schauen. Eine entkoppelte Architektur unterstützt diesen Ansatz und macht es einfacher, auf die sich permanent ändernden Anforderungen einer vielfältigen Omnichannel-Landschaft einzugehen.


Thomas Schuler, (Bild: Progress)

Über Thomas Schuller, Regionaldirektor, DACH, Progress: Mit fast 15 Jahren Erfahrung in der IT-Branche ist Thomas eine versierte Führungskraft mit einem ausgesprochen guten Verständnis für die technologischen Herausforderungen, denen sich heutige Unternehmen gegenübersehen. Bei Progress ist er, gemeinsam mit seinem Team, direkt dafür verantwortlich, Bestandskunden, Interessenten, Geschäftspartnern und Endbenutzern zu optimalen Lösungen für mehr Erfolg, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu verhelfen. Thomas kam im Juli 2015 von Dell Deutschland zu Progress. Er hatte sechs Jahre bei Dell gearbeitet und in dieser Zeit den Marktanteil des Unternehmens vergrößert und dessen Geschäftspartnern zum Erfolg verholfen. Darüber hinaus verfügt er über Erfahrungen in der Gründerszene in den Bereichen Projektleitung und Controlling. Thomas hat einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft des Instituts für Wissenschaft und Technologie der Universität Manchester in Großbritannien und ein Diplom in Betriebswirtschaft der Universität Regensburg.

Jens Breimaier
Jens Breimaier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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